Geografie
Die größte Ausdehnung des Landes vom Westen nach Osten beträgt 650 km – von Nord nach Süd sind es 560 km. Unter den europäischen Staaten ist Weißrussland flächenmäßig an 13. Stelle und der größte Binnenstaat, der vollständig in Europa liegt.
Die Staatsgrenzen zu Russland und Ukraine machen je etwa 1000 km und insgesamt zwei Drittel des Grenzverlaufs aus, während auf Polen, Litauen und Lettland das letzte Drittel entfällt. Der Grenzverlauf ist unregelmäßig und folgt nur nach Polen teilweise Gewässern (Bug), vornehmlich verläuft die Grenze aber über Sumpf- und Hügelland.
Bevölkerung
In dem multiethnischen und multikonfessionellen Land leben Vertreter von mehr als 100 Nationalitäten und vieler Religionen zusammen.
Trotz der Einwanderung vieler Russen und der Deportation zehntausender Weißrussen unter Stalin liegt der Anteil der Weißrussen innerhalb der Bevölkerung bei 81,1 %. Die größte Minderheit sind die Russen mit 11,2 %, dann folgen 3,4 % Polen und 2,4 % Ukrainer. Viele weitere ethnische Gruppen umfassen die restlichen 1,9 %, darunter Tataren, Zigeuner (u. a. Jerli), Selonen, Jatwinger, Ruthenen, Russlanddeutsche, Litauer, Letten, Slowaken und Moldauer (Rumänen).
Wirtschaft
Die weißrussische Wirtschaft wurde nicht in eine Marktwirtschaft umgewandelt, da die Planwirtschaft von der Regierung bevorzugt wird. Aufgrund sehr guter Wirtschaftsbeziehungen zu Russland (starker Export, verbilligter Rohstoffimport) war die wirtschaftliche Situation bislang stabil. Industrie und Landwirtschaft sind größtenteils in Staatshand. Damit gehört die Wirtschaft Weißrusslands zu den wenigen staatskapitalistischen Volkswirtschaften der Welt. Die Anhebung der Rohölpreise durch Russland brachte die durch die bisherige Vorzugsbehandlung bei den Rohstoffpreisen subventionierte Wirtschaft in Schwierigkeiten.
Die Landwirtschaft, auf die 15 % der Beschäftigung entfällt, wird durch Kollektivierung mit zwei Hauptzweigen beherrscht: den Anbau von Kartoffeln und Viehzucht. Historisch gesehen sind wichtige Industriezweige die Textilindustrie und die Holzverarbeitung. Seit 1965 wurde der Maschinenbau (Traktoren, Kühlschränke) verstärkt ausgebaut. Innerhalb der Sowjetunion gehörte Weißrussland zu den am weitesten entwickelten Teilrepubliken. Wirtschaftlich engagiert sich das Land neben der GUS in der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft und in der Russisch-Weißrussischen Union.
Klima
In Belarus herrscht gemäßigtes (West-Belarus, Brest, Grodno) bis ausgeprägtes (östliche Landesteile, Vitebsk, Mogilew) kontinentales Klima. Belarus unterscheidet sich vom Klima in Deutschland vor allem durch seine strengeren Winter.
Die Winter in Weißrussland sind vergleichen mit Deutschland schneereicher und kälter. Während die Durchschnittstemperatur im Januar in Deutschland bei -0,5°C liegt, sind es in Belarus -7°C, wobei auch zweistelle Minusgrade tagsüber keine Seltenheit sind. Die anderen Jahreszeiten unterscheiden sich hinsichtlich der Temperaturen kaum von deutschen Verhältnissen.
Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt je nach Region zwischen ca. 550mm und 700mm. Minsk wird häufig als "Schlechtwetterstadt" bezeichnet mit häufig trübem und regnerischem Wetter. Viele (auch der Autor) empfinden zudem Minusgrade in Minsk als unangenehmer, als identische Temperaturen in anderen Gegenden des Landes.
Infrastruktur
Für Russland ist Weißrussland (zusammen mit Litauen) das Haupttransitland zu seiner Exklave, der Oblast Kaliningrad. Die Hauptverkehrsachse von (Westeuropa–Warschau–)Brest über Baranawitschy–Minsk–Baryssau nach Orscha(–Moskau) verläuft von Südwest nach Nordost quer durch das Land. Sie besteht aus einer von der staatlichen belarussischen Eisenbahn Belaruskaja Tschyhunka betriebenen elektrifizierten Eisenbahnlinie mit parallel verlaufender autobahnartig ausgebauter Fernstraße.
Die Hauptverkehrsachse besteht aus einer parallel zur Eisenbahnmagistrale verlaufenden autobahnartig ausgebauten Fernstraße. Rund um Minsk besteht ein Schnellstraßenring mit Ausläufern nach Litauen/Hrodna und nach Babrujsk/Homel im Südosten des Landes. Außerdem sind noch Polazk über Wizebsk und Orscha sowie Mahiljou über Babrujsk an Minsk angeschlossen.
Mehr Informationen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Weißrussland
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